Interfacedesign – Reduktion auf das Wesentliche
Warum sind die Starterbatterie-Ladegeräte von Bosch C3 und C7 so besonders?
Die meisten Autofahrer haben bereits Erfahrungen mit leeren Starterbatterien gemacht. Dieser nervige Ärger tritt häufig nach längeren Standzeiten auf und kann mit einem passenden Ladegerät meist vermieden werden. Doch wie muss ein Interface für ein Ladegerät aussehen, damit es auch für den technischen Laien zu bedienen ist? Welche Funktionen sind wirklich relevant, um dem Bediener einen Mehrwert zu bieten?
Die Robert Bosch GmbH hat Projekter Industrial Design mit der Designentwicklung für zwei Ladegeräte unterschiedlicher Leistungsklassen im Consumer-Bereich beauftragt.
- Projekt: Starterbatterie-Ladegeräte
- Kunde: Robert Bosch GmbH
- Leistungen: Entwicklung eines Benutzer-Interfaces, Ergonomie, CAD-Konstruktion, Visualisierung
- Award: Red Dot Design Award
- Jahr: 2011
Zu Beginn stand die detaillierte Analyse der für den Nutzer wirklich wichtigen Eigenschaften.
INFORMATION
- Momentaner Aktivierungszustand
- Ausgewählter Lademodus
- Ladezustand der Batterie
FUNKTION
- Benötigte Ladefunktion
- Medium für Informationsausgabe
- Zubehör
HANDHABUNG
- Bedienelemente / Knöpfe
- Ausrichtung des Gerätes
- Ausrichtung der Kabelauslässe
ANALYSE VON FUNKTION UND HANDHABUNG
In Benutzertests stellte sich sowohl beim Halten in der Hand, wie auch im stationären oder teilstationären Betrieb, eine vertikale Ausrichtung des Ladegerätes als besonders vorteilhaft heraus. Die herkömmliche Verteilung der Kabelauslässe auf die beiden kurzen Gehäuseseiten ist eher hinderlich. Die Kabel sind häufig im Weg.
Aus der daraus abgeleiteten Positionierung aller Kabel auf einer gemeinsamen Seite ergab sich auch für das Interfacedesign eine positive Konsequenz. Sowohl beim Aufhängen als auch beim Halten des Gerätes in einer Hand sind das Ablesen der Statusinformationen und ebenso die einhändige Bedienung sehr bequem möglich. Die Kabel hängen stets gebündelt herunter und stören so wenig wie möglich.
USER INTERFACE
Ziel war von Anfang an die Entwicklung eines Interfaces, das dem Benutzer nur die Informationen liefert, die er auch wirklich benötigt. So ist z.B. die genaue Angabe der Batteriespannung über ein Display für den Otto-Normal-Verbraucher in der Regel gar nicht verständlich. Nur wenige wissen, dass eine normale 12V Starterbatterie bei einer Spannung von 12,0V nahezu leer ist und erst ab 12,8V als vollgeladen gilt. Nach dem Motto „Design für Alle“ (DfA) ist es viel sinnvoller, diese Information in eine für jeden verständliche Form zu bringen.
Beide Charger können jeweils bequem in einer Hand gehalten, bedient und abgelesen werden.
Viele Einstellungen, wie z.B. die Ladespannung oder die Steuerung der Ladekennlinie, werden je nach angeschlossener Batterie automatisch von der Mikrocomputer-Steuerung vorgenommen. Dadurch konnten wir ein Interfacedesign mit nur einem einzigen Knopf realisieren. Die Bedienung wurde somit überaus verständlich und übersichtlich.
FAZIT
Es geht nicht immer nur um schneller, weiter, höher, mehr Funktionen und Features, sondern darum, welche Eigenschaften dem Nutzer wirklich einen Vorteil bieten. Hier stand das Interfacedesign klar im Mittelpunkt. Die Benutzerschnittstellen der Lader verzichten hierbei bewusst auf jeglichen Schnickschnack wie digitale Anzeigen.