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Werkzeugdesign

Was wir beim Gestalten von über 500 Powertools gelernt haben.

Sie als Werk­zeug­her­stel­ler fra­gen sich: 
  • Wie kön­nen wir die Hand­ha­bung unse­rer Powert­ools verbessern?
  • Wie brin­gen wir die Per­for­mance „auf die Stra­ße“ bzw. ins Werkstück?
  • Mit wel­chem Design spre­chen wir unse­re Ziel­grup­pe am bes­ten an?

Im Lau­fe der ver­gan­ge­nen 15 Jah­re haben wir uns mit unzäh­li­gen sol­cher Fra­gen beschäf­tigt. In die­sem Zeit­raum haben wir über 500 Elektro-Werkzeuge mit unse­ren Kun­den ent­wi­ckelt, ver­bes­sert und auf den Markt gebracht. Zahl­rei­che befin­den sich zur­zeit in Entwicklung.

Was haben wir aus unse­rer Arbeit gelernt?
Wel­che Stol­per­fal­len gilt es zu bewältigen?

Hier erfah­ren Sie es.

Gut gemachtes Werkzeug erfüllt seinen Zweck

Die zen­tra­le Fra­ge, die wir uns bei der Ent­wick­lung eines jeden Tools stel­len, ist: Was macht es zu einem guten Produkt?

Die Erfül­lung der Auf­ga­be steht hier natür­lich an obers­ter Stel­le. Dabei hat ein güns­ti­ges Gerät aus dem Dis­count genau­so sei­ne Berech­ti­gung wie ein High-End-Profiwerkzeug.

Der Gelegenheits-Heimwerker, der ledig­lich ein Regal befes­ti­gen oder ein paar Bil­der auf­hän­gen möch­te, bringt eine ein­fa­che güns­ti­ge Bohr­ma­schi­ne in der Regel nicht an ihre Leis­tungs­gren­ze. Die über­wie­gen­de Zahl die­ser Gerä­te fris­tet Ihr Dasein wenig genutzt im Schrank oder Kel­ler. Ent­schei­den­des Kauf­kri­te­ri­um ist hier das Preis-Leistungsverhältnis.

Im pro­fes­sio­nel­len Ein­satz kommt es hin­ge­gen auf Effek­ti­vi­tät und Schnel­lig­keit an. Ein Aus­fall bedeu­tet sofor­ti­ger Ver­lust an Pro­duk­ti­vi­tät, der zu ver­hin­dern ist. In die­sem Fall ste­hen Per­for­mance und Robust­heit im Vordergrund.

Die 5 wichtigsten Anforderungen im Werkzeugdesign

Bei der Ent­wick­lung unse­rer Powert­ools tau­chen immer wie­der die glei­chen Bewer­tungs­kri­te­ri­en auf: ent­spre­chend der jewei­li­gen Ziel­grup­pe natür­lich unter­schied­lich gewich­tet.
Die Anfor­de­run­gen las­sen sich in fol­gen­de Berei­che unterteilen:

1. Sichere Funktion schafft Arbeitssicherheit

Häu­fig wer­den wir von Kun­den mit Schwach­stel­len der Pro­duk­te kon­fron­tiert, die zu ana­ly­sie­ren sind: beschä­dig­te Schal­ter, aus dem Gehäu­se gebro­che­ne Getrie­be­blö­cke, über­hitz­te Geräte.

Oft sind es hier nicht nur die Inge­nieu­re, die für fes­te­re Werk­stof­fe oder bes­se­re Kon­struk­ti­on sor­gen. In vie­len Fäl­len kön­nen wir durch geschick­te­re Plat­zie­rung von Bedien­ele­men­ten oder emp­find­li­chen Bau­tei­len die­se vor Beschä­di­gung schützen.

Bei­spiels­wei­se kann der Ein­satz von schock­ab­sor­bie­ren­dem TPE (ther­mo­plas­ti­sches Elas­to­mer) an neur­al­gi­schen Stel­len ver­hin­dern, dass z.B. das Gehäu­se eines von einer Lei­ter her­ab­fal­len­den Akku­schrau­bers bricht.

Beson­ders bei dem län­ger andau­ern­den Ein­satz von Schleif­ma­schi­nen ist dage­gen ein gutes Kühl­kon­zept enorm wichtig.

Intelligentes Design sorgt für eine lange Haltbarkeit und ein hohes Maß an Sicherheit.

Wie kann überschüssige Wärme effizient abgeführt werden? 

Mit gut durch­dach­ten und von Anfang an im Werk­zeug­de­sign ein­ge­plan­ten Lüf­tungs­öff­nun­gen, wie ggf. auch durch hoch-wärmeleitende Metall­tei­le, kön­nen wir Über­hit­zun­gen ver­mei­den, ohne jedoch den Nut­zer bei der Bedie­nung zu beeinträchtigen.

Damit gelan­gen wir zu dem zwei­ten Teil­aspekt der siche­ren Funk­ti­on: die Arbeits­si­cher­heit. Bei jedem Gerät ana­ly­sie­ren wir die jewei­li­gen Gefah­ren­be­rei­che für den Nutzer.

Die­se kön­nen mit unter­schied­lichs­ten Schutz­hau­ben oder Sicher­heits­ein­rich­tun­gen, wie unbe­ab­sich­tigt nicht aus­lös­ba­ren Mehrwege-Schaltern, mini­miert werden.

Auch durch eine alter­na­ti­ve Anord­nung der tech­ni­schen Funktions- und Bedien­ele­men­ten kön­nen wir häu­fig die Distanz zwi­schen Gefah­ren­be­reich und Nut­zer­schnitt­stel­le und somit die Sicher­heit erhöhen.

Vie­le sol­cher Anfor­de­run­gen für die Arbeits­si­cher­heit wer­den in Nor­men vor­ge­ge­ben, und wer­den ent­spre­chend berücksichtigt.

Ergonomie sichtbar gemacht mit Grafik Werkzeugdesign CAD Konstruktion 3D Visualisierung Projekter Büro für Industriedesign Deutschland

2. Effizientes Arbeiten durch intuitive Ergonomie

Sicher­heit wird eben­so durch gute Ergo­no­mie erreicht.

Nur wenn ein Werk­zeug sicher in der Hand liegt, kann ich sicher arbeiten.

Nur wenn ich die Bedien­ele­men­te dort errei­che, wo ich sie intui­tiv erwar­te, kann ich kon­trol­liert und in der Fol­ge auch effi­zi­ent arbeiten.

Nur wenn ich weiß, in wel­chem Akti­vie­rungs­zu­stand sich mein Werk­zeug befin­det, kann ich es gefahr­los in die Hand nehmen.

Zur Opti­mie­rung der Hand­ha­bung stel­len wir ent­we­der hän­disch, per 3D-Drucker oder CNC-Fräse Ergonomie-Modelle her. 

Natürlich haben wir viel Erfahrung gesammelt, aber nichts geht über Ausprobieren.

Jedes neue Werk­zeug­de­sign muss getes­tet wer­den; und dies mög­lichst von vie­len unter­schied­li­chen Per­so­nen. Dabei über­prü­fen wir stets die ergo­no­mi­schen Anfor­de­run­gen, die die Ziel­grup­pe oder auch der Ein­satz­zweck vorgeben.

  • Wer bedient die Maschine?
  • In wel­cher Kör­per­hal­tung erfolgt die Tätigkeit?
  • Wird mit Hand­schu­hen gearbeitet?
  • Wel­che Belas­tun­gen ent­ste­hen für den Benut­zer bei der Arbeit?

Unter Ein­be­zie­hung wissenschaftlich-statistisch ermit­tel­ter Kör­per­ma­ße legen wir Grifflän­gen und -dicken sowie Posi­tio­nen von Bedien­ele­men­ten fest, um ein mög­lichst belas­tungs­ar­mes Arbei­ten zu gewährleisten.

Zur Ergo­no­mie gehört eben­so der gesam­te Bereich der Bedien­er­rück­mel­dung. Das Gerät muss mir so vie­le Infor­ma­tio­nen über Bedien­op­tio­nen und sei­nen momen­ta­nen Zustand geben wie möglich.

Dies erfolgt bes­ten­falls über eine sprach­neu­tral ver­ständ­li­che Pro­dukt­gra­fik, ein­deu­tig erkenn­ba­re Schal­ter­po­si­tio­nen, fühl­ba­re Druck­punk­te sowie gut sicht­ba­re Ska­len, Zei­ger, LED-Anzeigen oder Displays.

3. Ökonomische Fertigung

Beson­ders bei Pro­duk­ten aus der Do-It-Yourself-Sparte (DIY) ist eine öko­no­mi­sche Pro­duk­ti­on ent­schei­dend. Elek­tro­werk­zeu­ge im Bau­markt oder beim Dis­coun­ter wer­den jeweils zu Hun­dert­tau­sen­den verkauft.

Dabei spielt ein mate­ri­al­men­gen­op­ti­mier­tes Design eine wich­ti­ge Rol­le. Teil­wei­se kann ein ein­zel­nes Gramm Mate­ri­al­ein­spa­rung über die Markt­fä­hig­keit eines Pro­duk­tes im Wett­be­werb entscheiden.

Aber auch die Zyklus­zei­ten im Spritz­guss wie auch eine mög­lichst ein­fa­che Mon­ta­ge pla­nen wir bei der Ent­wick­lung von Anfang an mit ein. Häu­fig ist das Zeit­fens­ter für die Pro­duk­ti­on durch den geplan­ten Markt­ein­füh­rungs­ter­min sehr begrenzt.

Die tech­ni­schen Pro­duk­ti­ons­mög­lich­kei­ten der jewei­li­gen Her­stel­ler oder Zulie­fe­rer müs­sen von Anfang an genau­es­tens ermit­telt und im Design berück­sich­tigt wer­den. Ins­be­son­de­re bei der Fer­ti­gung in Asi­en kann man nicht immer von dem moderns­ten Stand der Tech­nik ausgehen.

Bereits bei den ers­ten Ideen­skiz­zen beach­ten wir z.B. die Ent­for­mungs­rich­tun­gen der spä­te­ren Fer­ti­gungs­werk­zeu­ge. So ver­mei­den wir unnö­ti­ge Kor­rek­tur­schlei­fen und Ände­run­gen in der Ent­wick­lung und mini­mie­ren die Pro­dukt­ein­füh­rungs­zeit (Time-to-Market).

4. Nachhaltige Entwicklung

Auch öko­lo­gi­sche Gesichts­punk­te spre­chen dafür, den Mate­ri­al­ein­satz so spar­sam wie mög­lich zu gestalten.

Gera­de bei hohen Stück­zah­len ist jedes ein­ge­spar­te Gramm Mate­ri­al oder der Ver­zicht auf poten­ti­ell schäd­li­che Stof­fe im Inter­es­se der Umwelt und Gesund­heit ein wich­ti­ges Ziel und wird mitt­ler­wei­le von all unse­ren Kun­den sehr kon­se­quent verfolgt.

Nach­hal­tig­keit in der Ent­wick­lung bedeu­tet aber eben­so, das jewei­li­ge Pro­dukt auch erst aus­ge­reift auf den Markt zu brin­gen. Dabei kommt dem Qua­li­täts­ma­nage­ment eine beson­de­re Rol­le zu.

Wäh­rend der Ent­wick­lung über­prü­fen wir immer wie­der, ob geplan­te Maß­nah­men und Design­de­tails auch ihren jewei­li­gen Zweck erfül­len und zu einer Ver­bes­se­rung des Pro­duk­tes füh­ren. Pro­to­ty­pen und Vor­se­ri­en­mus­ter die­nen der Kontrolle.

Nur so kann das fer­ti­ge Pro­dukt mög­lichst lang­fris­tig im Markt bestehen und muss nicht früh­zei­tig durch einen ver­bes­ser­ten Nach­fol­ger ersetzt werden.

Produktfamilien von Anfang an als Serie begreifen

Elek­tro­werk­zeu­ge sind in der Regel Bestand­teil einer gan­zen Pro­dukt­fa­mi­lie oder -serie. Bei der Neu­ent­wick­lung einer Gestal­tung emp­feh­len wir des­halb, das Werk­zeug­de­sign auch direkt als Serie mit meh­re­ren reprä­sen­ta­ti­ven Fami­li­en­mit­glie­dern aufzubauen.

Nur so kann man Design­ele­men­te ent­wi­ckeln, die auf die unter­schied­lichs­ten Gerä­te­to­po­lo­gien anwend­bar sind.

Es gibt sta­ti­sche wie auch dyna­mi­sche Maschi­nen, hand­ge­führ­te oder sta­tio­nä­re, gro­ße oder klei­ne, läng­lich aus­ge­rich­te­te oder kom­pak­te Kon­struk­tio­nen. Für alle Fäl­le mit ihren unter­schied­li­chen Eigen­hei­ten soll­te das Design anwend­bar und vor allem wie­der­erkenn­bar sein.

Bei jedem ein­zel­nen Pro­dukt soll­te die Fami­li­en­zu­ge­hö­rig­keit deut­lich sicht­bar sein, um die Mar­ken­iden­ti­tät zu stei­gern. Die Design­ent­wick­lung ledig­lich mit einem Ein­zel­pro­dukt zu begin­nen und eben­so fort­zu­füh­ren, bedingt im Nach­hin­ein einen sehr hohen Anpas­sungs­auf­wand, um ein ein­heit­li­ches Erschei­nungs­bild einer Pro­dukt­fa­mi­lie zu erreichen.

Wir emp­feh­len daher:

Do the right thing from the begin­ning! 

Heimwerkerwerkzeug Parkside Werkzeugdesign CAD Konstruktion 3D Visualisierung Projekter Büro für Industriedesign Deutschland

5. Zielgruppengerechtes Design

Wir Indus­trie­de­si­gner gestal­ten nicht für uns selbst oder unser Port­fo­lio. Wir gestal­ten auch nicht für unse­ren Kun­den und sei­ne Vor­lie­ben. Wenn wir wirk­lich ein erfolg­rei­ches Pro­dukt ent­wi­ckeln möch­ten, müs­sen wir die von Ihnen – unse­rem Auf­trag­ge­ber – anvi­sier­te Ziel­grup­pe mit unse­ren Design-Entscheidungen bedienen.

Meis­tens sind dies die spä­te­ren End­an­wen­der oder fach­lich ver­sier­te Ein­käu­fer. Die Erwar­tun­gen die­ser Ziel­grup­pe an das Gerät müs­sen am bes­ten bereits durch sein äuße­res Erschei­nungs­bild sicht­bar erfüllt wer­den. Pro­fi­funk­tio­nen, Halt­bar­keit, Robust­heit, Leich­tig­keit, gute Rei­ni­gungs­mög­lich­keit, intui­ti­ve Bedie­nung, aber ggf. auch bestimm­te Mode­trends sind Eigen­schaf­ten, die man durch eine geziel­te Pro­dukt­ge­stal­tung visua­li­sie­ren kann, so dass sie jeder intui­tiv ver­steht. Hand­wer­ker­be­trieb, High-Tech-Unternehmen, Gele­gen­heits­heim­wer­ker, ambi­tio­nier­te DIY­er, Frau­en (klei­ne­re Grif­fe, leich­te­re Gerä­te…) oder auch Kin­der (opti­sche Bezü­ge auf The­men aus dem spie­le­ri­schen Umfeld) stel­len alle ihre eige­nen Anfor­de­run­gen an ein Werkzeug.

Z.B. wird der Ein­käu­fer einer High-Tech-Knochensäge im Kran­ken­haus in der Regel ein clea­nes Werk­zeug­de­sign mit einer äußerst intui­ti­ven Benut­zer­füh­rung bevor­zu­gen. Die­ses ver­mit­telt dem Medi­zi­ner den Ein­druck einer guten Reinigungs- und Desinfektions-Tauglichkeit und der Sicher­heit vor Fehl­be­die­nung.
Ein Hand­wer­ker möch­te viel­leicht sei­nen Akku­schrau­ber auf einer unüber­sicht­li­chen Bau­stel­le schnell wie­der­fin­den kön­nen oder ver­hin­dern, dass die­ser von einer Dach­schrä­ge rutscht. Er wird eher ein signal­far­be­nes Gerät mit stoß­ab­sor­bie­ren­den Gummi-Bumpern vorziehen.

FAZIT

Beim Design von ca. 500 Powert­ools haben wir eine Men­ge Erfah­rung sam­meln kön­nen. Erst die kri­ti­sche Über­prü­fung des Technik-Packages sowie die Ent­wick­lung einer intui­ti­ven Ergo­no­mie ermög­li­chen spä­ter ein siche­res und effi­zi­en­tes Arbei­ten und ein erfolg­rei­ches Produkt.

Auch Sie als Auf­trag­ge­ber müs­sen die rich­ti­gen stra­te­gi­schen Ent­schei­dun­gen tref­fen, um den größt­mög­li­chen Nut­zen für Ihr Unter­neh­men aus der Design­ent­wick­lung zu ziehen. 

Maschi­nen wer­den zukünf­tig immer intel­li­gen­ter. Der Ein­zug von IT in den Powertools-Bereich hat schon längst begon­nen. Kom­bi­na­tio­nen mit Mess­tech­nik, Smart­phones mit App-Steuerung und Funk­tech­nik ermög­li­chen schon heu­te Fine-Tuning, sta­tis­ti­sche Aus­wer­tun­gen, eine erhöh­te Sicher­heit und Dieb­stahl­schutz auf der Bau­stel­le. Die­se  Ent­wick­lung wird sich wei­ter fortsetzen.

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